Hallo Ehrenfrau Müller, ich war immer furchtbar in Latein und hab die hier hochgeladenen Übersetzungen vor Jahren nur aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Fühlen sie sich frei korrigierte Übersetzungen in den Kommentaren zu schicken, ich werde sie dann hochladen. Herzliches Dank und Liebe Grüße an ihre Schüler*innen :)
Ich frage euch, Senatoren, warum wir so spät zusammengerufen worden sind?
Sehen wir etwa alle nicht, dass der hässlichste Krieg gegen unseren Tempel und unsere Häuser, gegen unser Leben und gegen unser Glück nicht vorbereitet, sondern schon geführt wird?
Entgeht euch etwa, was für ein Feind unserem Staate droht?
Was steckt in Antonius, außer Gier, Grausamkeit und Frechheit?
Er besteht ganz aus diesen Fehlern.
Glaubt ihr etwa, dass jener Mann gut ist, obwohl er Feind aller Guten ist?
Meint ihr etwa, dass jener den freien Staat unterstützt, obwohl er nur betrachtet, was für ihn nützlich ist?
Wer aber kann dieses wilde Tier ertragen, oder auf welcher Weise?
Die Sache also ist soweit geführt worden, dass entschieden werden muss, ob Antonius von uns bestraft wird oder ob wir ihm dienen.
Daher last uns Senatoren der Tapferkeit unserer Vorfahren folgen: Entweder last uns die Freiheit des römischen Volkes retten, oder last uns den Tod der Sklaverei vorziehen.
Unter Caesars Herrschaft, haben wir schon viele Ungerechtigkeiten ertragen, die einen mit der Hoffnung auf die Wiederherstellung der Freiheit, die anderen mit zu großer Begierde nach dem Leben.
Ich weiß nicht, welche sehr große Notlage uns nun dazu zwingt, dass auch die sehr grausame Tyrannei des Antonius zu ertragen.
Denn wer bis jetzt geleugnet hat, dass jener frevelhaft ist, hat jetzt seinen waren Charakter durchschaut.
Während wir zuschauen, greift Antonius das Vaterland an.
Wer aber danach strebt, den Staat zu zerstören, der muss zu den bittersten Feinden gezählt werden, auch wenn er ein römischer Bürger ist.
Ihr fragt, wie wir einen so großen Feind vom Staat abwenden können.
Es muss möglichst schnell gehandelt werden!
Habt ihr etwa nicht bemerkt, mit welchem göttlicher Einsicht der junge Gaius Caesar Octavian den Entschluss gefasst hatte, den Staat zu retten?
Habt ihr etwa nicht gesehen, mit welch unglaublicher Tapferkeit er uns unterstützte, als das Antonius besonders wütete?
Aus eigenem Antrieb – Keiner von uns hat ihn geholt! – stellte Octavian ein äußerst schlagfertiges Herr aus den alt gedienten Soldaten seines Vaters auf, um das römische Volk gegen die schlimmste Gefahr zu verteidigen.
Wie lange noch soll er diese Gefahr aus eigenem Entschluss abwenden?
Heute, meine Herrn Senatoren, machen wir zum ersten mal, nach einem langem Zeitraum, einen Schritt, in die Richtung, des Besitzes unserer Freiheit.
Deshalb nutzt diese Gelegenheit, die euch angeboten ist, bei den unsterblichen Göttern und schiebt die Abstimmung nicht auf!
Erweist dem Gaius Caesar Octavian Ehren und dankt ihm!
Gebt Octavian die Kommandogewalt, damit er das Vaterland gegen den Feind Antonius verteidigt.
Als der Krieg beendet worden war, war er steinreich, denn er hatte sich und seiner Legionen sehr große Beute verschafft.
Weil die Beute geteilt worden war, wurde das sehr starke Vertrauen der Legionen zu ihm bewahrt.
Die Senatoren fürchteten, dass sich Caesar bemüht, nicht nur Gallien zu beherrschen, sondern auch Rom.
Denn sie glaubten, dass die Freiheit des Staates in Gefahr seien wäre, wenn Caesar ihn beherrschen würde.
Caesar gab sich große Mühe, dass seine Macht nicht geschwächt werde, als er bemerkt hatte, dass ein großer Teil des Senates ein Hindernis für ihn war.
Er erfasste den Entschluss die Freundschaft möglichst vieler zu erlangen:
Er erhöhte den Legionen den Sold; er bemühte sich seine Familie und die Familie von Pompeius durch Ehen zu verbinden; jeder um Pompeius herum wurden mit großen Geschenken versehen; viele Senatoren bekamen von ihm schöne Geschenke.
Und er bemühte sich auch nicht weniger, sich mit fremden Herrschern und Provinzen zu verbünden:
Den einen gestand er gefangene Feinde als Sklaven zu, den anderen schickte er Hilfstruppen, gegen die Wünsche des Senates und des Volkes.
Alle wurden schon beunruhigt und einer der Konsule forderte im Senat, dass Caesar das Herr entlassen solle, bevor er nach Italien zurückkehre.
Er erfuhr von dieser Angelegenheit und Caesar sagte zu seinen Leuten:
„Ich bin der Erste im Staat.
Es wird schwieriger sein mich im Staat aus der ersten in die zweite Reihe zu stoßen, als aus der zweiten in die letzte Reihe!
Mit aller Macht hat er dem Senat Widerstand geleistet; als er aber sah, dass alles mit Eifer betrieben wurde, versuchte er über seine Herrschaft eine Übereinkunft zu schließen.
Während der Senat hinderlich wurde, fing Caesar an einen Bürgerkrieg vorzubereiten.
Einige glaubten, dass er die Alleinherrschaft an sich gerissen habe, weil er schon lange wünschte zu herrschen, wenn ihm die Gelegenheit dazu gegeben worden wäre.
Cicero schrieb, dass Caesar schon immer diese Wörter des Dichters Euripides auf der Zunge gehabt hatte:
„Wegen des Herrschens ein Recht zu verletzen, ist eine äußerst schöne Tat.
In allen anderen Angelegenheiten sollst man das Pflichtgefühl ehren. “
Und er begann den Krieg
Nachdem er heimlich Kohorten vorausgeschickt hatte, nahm er in Ravenna an einem öffentlichen Schauspiel teil und ging wie gewöhnlich zu einem Essen, um keinen Verdacht zu erregen
Darauf ließ er in der Nacht Maul Tiere aus der nächst gelegenen Mühle vor einen Wagen spannen und schlug dann, mit wenigen Begleitern, einen ganz geheimen Weg ein.
Er erreichte die Kohorten am (Fluss) Rubikon, durch den die Provinz von Italien getrennt war und blieb dort ein Weilchen.
Aber während er noch zögerte erschien ihm folgendes Zeichen.
Ein riesiger Mensch, den niemand zuvor gesehen hatte, stand plötzlich, auf einer Trompete spielend am Ufer; nachdem dieses Zeichen gegeben worden war, setzte er zum anderen Ufer über.
Darauf setzte Caesar den eingeschlagene Weg fort und sagte, „man soll dort hingehen, wohin einen das Zeichen der Götter ruft.
Du findest weder einen klügeren Mann, noch einen besseren Lehrer.
Möge es mir doch erlaubt sein nur wenige Worte über ihr leben und ihren Charakter zu schreiben.
Hypatia wurde in einer gewissen reichen Familie geboren, sie war die berühmteste aller Frauen unserer Zeit.
Ihr Vater welcher Theon hieß, leitet die sehr berühmte, alte Schule in Alexandria, welche eine bedeutende und alte Bibliothek besitzt.
Theon glaubt, dass seine Tochter mit einer bedeutenden Begabung ausgestattet und er lehrte Hypatia in Philosophie und Mathematik.
Die Tochter, obwohl sie noch sehr jung war, überragte sowohl den Vater, als auch die meisten Lehrer in Sachen Charakter.
Wegen des Lernens, suchte sie Athen und einige Bürgerschaften Italiens auf.
Wenig später kehrte sie zurück, um in der Schule ihres Vaters Philosophie und Mathematik zu lehren.
Die Schüler liebten ihre Lehrerin, weil verständlich sie von den schwierigsten Angelegenheiten sprach.
Sehr viele erfahrene Männer, in Sachen Mathematik und Philosophie von der ganzen Erde, diskutierten mit Hypatia über unsichere Angelegenheiten.
Auch ich, wenn ich irgendeinen Rat benötigte, war es gewohnt ihr einen Brief zu schicken, damit ich von jener belehrt wurde.
Hypatia schrieb mehrere Bücher über Mathematik, in denen sie den Lauf der Sterne und die Berechnung geometrischer Figuren erklärte.
Oft hielt sie auf dem Marktplatz sehr gute Reden, über Werke alter, griechischer Philosophen und ebenso Werke über unser Zeitalter.
Obwohl sie eine leisere Stimme benutzte als Männer, übertraf sie, immer wenn sie sprach, die übrigen Philosophen in der Fähigkeit des Sprechens.
Deshalb hörten viele der Frauen gerne zu.
Sogar der Präfekt von Alexandria und sehr viele Männer die den Staat leiten, waren es gewohnt Hypatia für einen Beschluss hinzuzuziehen, da sie jene für klug hielten.
In jenem Staat waren gab es nicht nur Freunde, sondern auch ganz schön viele Feinde von Hypatia.
Beneideten sie etwa diese, weil sie größeres Ansehen bei den Mächtigen hatte?
Wünschten sie Hypatia den Tod, weil sie meinten, es gehöre sich nicht für eine Frau weise zu sein?
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass diese von Grund auf Bösen Männer von einem Gewissen angetrieben wurde, um jene töten.
Hypatia hielt zu Hause ein Gespräch mit alten Freunden, als plötzlich eine Schar von Männern eintrat, sie aus ihrem Haus riss und auf die Straße schleppte.
Dort zerriss und verbrannte die Menschenmenge ihren Körper auf grausame Weise
So wurde die unglückliche Hypatia getötet.
Es steht fest, dass sie eine ziemlich hübsche Frau war.
Aber obwohl sie reich war, trug sie schlechte Kleider, wie eine arme Frau.
So kommt es, dass die Menschen ihre sehr große Begabung bewunderten, aber nicht ihr Aussehen.
Sie hatte keinen Mann.
Ich bin wegen des Todes meiner Freundin sehr traurig!
Ich bedaure es besonders; dass jenes Licht der Weißheit ausgelöscht wurde!
Schau dir diese schöne Statue der Minerva an, welche von einem gewissen griechischen Künstler geformt wurde!
Sie zeigt einen menschlichen Anblick, mit einem richtigen und friedlichen Gesicht.
Das Wesen – so wie es Epikur uns lehrte – haben wir alle dieselbe Vorstellung von Göttern, selbstverständlich ist sie menschlich.
Denn welche andere Gestalt begegnete jemals entweder irgendeinen Wachen oder Schlafenden?
Eben dieser Grund macht deutlich:
Die Schönheit der Menschen überragt das Aussehen aller Tiere.
Deswegen ist es notwendig, dass auch Götter menschlichen Aussehen haben.
Derselbe Epikur lehrte, dass Götter weder selbst irgendwelche Aufgaben haben noch zeigen sie irgendwelche Menschen, aber die höchste Ruhe ist, ein ewiges und glückliches [reiches] Leben zu führen.
Wenn doch alle Menschen begriffen, dass sie ausgezeichnete Natur der Götter nicht durch menschlichen Angelegenheit durcheinander gebracht wird.
Vergeblich flehen sie die Götter in ihren Gebeten an.
Niemals haben die Götter den Menschen geholfen oder sie zugrundegerichtet.
Wenn die Welt den Göttern am Herzen läge, dann ließen nicht zu, dass ihre Tempel durch Blitze oder Erdbeben zerstört werden noch, dass fromme Menschen unter Krankheit, Armut, oder anderen Unglücksfällen leiden.
Also wurde die Welt nicht von Göttern erschaffen, sie wird auch nicht von Göttern beherrscht.
Der Zufall hat das Weltall aus einer unendlich großen Zahl von Atomen gebildet.
Wenn die Menschen dieses erkennen würden, würden sie dasselbe angenehme Leben führen wie die Götter.
Wenn das so wäre, würden sie den Göttern gleich und ähnlich von aller Sorge und Angst befreit allein das Vergnügen genießen.
Stoiker:
O wenn du geschwiegen hättest, währst du ein Philosoph gewesen.
Diese Epikureer dort spinnen.
Wenn doch Epikur in seinem Garten geblieben wäre und nicht die Menschen gelehrt hätte!
Ich stimme überhaupt nicht mit dieser falschen Lehre ein.
Wenn das Weltall nicht von den Göttern erschaffen worden wäre, wenn nicht von Anfang die Götter die Welt mit Vernunft regiert hätten, dann wäre das Lebend der Menschen und anderer Lebewesen zugrunde gegangen.
Siehe die Welt, siehe die Sonne, den Mond, die Sterne:
Deren Ordnung und Stand kann keine menschliche Kunstfertigkeit, keine menschliche Hand erreichen durch Nachahmung.
Nicht durch Zufall, wie die Epikureer glauben, nicht durch irgendeine blind Notwendigkeit, sondern durch irgendeine göttliche Vernunft und einen göttlichen Geist, wird alles regiert.
Wozu sollte ich noch andere Dinge der gleichen Art erwähnen!
Es steht fest, dass die Klugheit und der Verstand den Menschen von Göttern übergeben wurde.
Wenn wir über Entschlusskraft, Vernunft und Klugheit verfügen, dann ist es notwendig, dass die Götter über die selben verfügen wie die Menschen, nur hervorragender; nicht allein dieses zu besitzen, sondern sich derselben zu bedienen, indem bedeutendsten und besten Angelegenheiten:
es ist notwendig, dass die Welt nach einem Plan der Götter oder durch die Vorsehung gelenkt wird.
Wenn doch alle Menschen in dieser Angelegenheit einer Meinung wären!
Wenn doch die Menschen durch die Verehrung der Götter gemäß ihrer Natur lebten und auf diese Art und Weise erreichen könnten, dass die Sterblichen, von Sorgen befreit, gleichsam ein leben der Unsterblichen führten.
Ich habe deinen Brief empfangen, in dem du mich aufforderst, indem du mich dazu drängst, wieder nach Syrakus zu segeln.
Du wünscht, dass ich dir bei der Leitung des Staates helfe.
Mit großem Vergnügen habe ich dieses gelesen und werde dir möglichst kurz antworten:
Du wirst mich als Gefährte und Begleiter deiner Handlungen, deiner Meinungen, deiner Absichten haben, wenn du nur mir in diesem zustimmst:
Die Einwohner von Syrakus müssen frei sein und wir werden die besten Gesetze nutzen.
Ich werde für dich ein fester du treuer Freund sein, wenn du nur dafür sorgst und es hinbekommst, dass nicht irgendjemand uns beneidet oder uns eine Falle stellt.
Denn meiner Meinung nach müssen diejenigen, welche einen Staat gut führen wollen, Philosophen sein und Philosophen müssen den Staat leiten.
Denn keiner könnte wohl im Staat glücklicher sein, wenn nicht alle – sowohl Bürger als auch diejenigen, die den Staat regieren – beständig ein ehrenvolles und gerechtes leben führen.
Wenn dein ganzes Leben also der Philosophie gewidmet sein wird, wirst du den Staat gut leiten.
Wenn du irgendwelche Freunde Hinzuziehen wirst, um dich zu unterstützen, siehe zu, dass jene in der Art von Tugend herausragen; auf diese Weise werden sich die Dinge glücklich entwickeln.
Irgendjemand könnte sagen, dass dein Alter für dich ein Hindernis sei klug zu handeln.
Deshalb werde ich mich bemühen, dir und deinen Freunden zu helfen, wenn ich nur hinreichend erfahren habe, dass du nicht aufhörst deine Begierden zu beherrschen.
Zuerst müsst ihr dem ganzen Staat gerecht Gesetze geben.
Hört nicht auf, die höchste Tugend anzuwenden, bedient euch der besten Sitten beim Herrschen, gehorcht den Gesetzen mehr als den Gelüsten.
Zweitens sollen passende Männer Als Wächter des Staates ausgewählt werden (denn so möchte ich sie nennen)
Diese müssen nicht nur mit der größten Tugend ausgestattet sein, sondern auch in den Waffen geschult sein.
Sie sollen dafür sorgen, dass nicht irgendein Bürger etwas gegen die Gesetze macht und das kein Feind straflos den Staat angreift.
Die Wächter des Staates und ebenso die Philosophen, welche den Staat regieren, sollen kein Geld haben, damit sie nicht korrumpiert werden.
Denn alles, was zum Leben notwendig ist, wird ihnen von Händlern, Handwerkern und Bauern zur Verfügung gestellt werden.
Schließlich soll jener dritte Stand von Kaufleuten, Handwerkern und Bauern, deren Leben irgendwelchen Begierden ergeben ist, in einem solchen Staat die zum Leben notwendigen Dinge bereitstellen.
Einen Teil von diesen Dingen sollen sie den Leitern des Staates geben, einen anderen Teil den Stadtwächtern.
Wenn du den Staat auf diese Weise eingerichtet hast, dass niemand die Geschäfte eines anderen, sondern nur seine eigenen erledigt, sollten alle Menschen im Staat vor jedem Unheil gerettet sein;
sie dürften glücklicher leben als es irgendjemand glaubhaft ist.
Sokrates: Sei gegrüßt, Chaeropho. Mögest du immer gesund und glücklich sein. Was machst du? Bist du krank gewesen? Denn ich habe dich zehn Tage lang ununterbrochen weder hier im Forum noch in der Stadt gesehen. Chaeropho: Mögen die Götter dich lieben, Socrates. Ich bin gesund. Ich bin nach Delphi gereist, um jenen berühmten Gott von Delphi nach deiner Weisheit, von allen gepriesen, zu befragen. Denn ich gestehe, dass ich sehr verwirrt bin, weil die übrigen behaupten, dass du von allen Menschen der klügste seiest, während du persönlich hingegen leugnest überhaupt klug zu sein. Ich aber glaubte immer, dass du mit einer göttlichen Weisheit ausgestattet bist. Sokrates: Du hochverwegener Mensch! Wegen dieser Angelegenheit hast du den Gott Von Delphi befragt. Welche Antwort wurde dir von der Pythia gegeben? Sicherlich hat sie dich getadelt, indem sie sagte, dass ich völlig ohne Weisheit sei. Chaeropho: Im Gegenteil, die Pythia hat mir gesungen, dass du der klügste seiest. Sokrates: Wirklich? Was sagte der Gott, was bezeichnete er? In der Tat lügt er nicht, denn das ist ihm nicht erlaubt. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass ich keine Weisheit habe. Deshalb lass uns also zu jenem einen Menschen herangehen, welcher weiser als ich zu sein scheint, damit wir diesem Orakel da dieses vorwerfen können: „ Jener jedenfalls ist klüger als ich, du sagst nicht immer die Wahrheit!“ Chaeropho: So lass es uns machen! Sokrates: Zu Welchem Mann wollen wir gehen? Chaeropho: Siehst du jenen Lamachus, welcher dort bei den Bürgern spricht? Die Schar der Zuhörer ist zahlreich; viele kamen zusammen, um Lamachus zuzuhören. Sokrates: Also wollen wir jenen berühmten Mann und Politik bitten, dass Orakel auf die Probe zu stellen! --- Mögest du immer gesund und glücklich sein, Lamachus. Über welche Sachen hast du geredet mit den hier stehenden Bürgern? Lamachus: Ich habe über den Krieg diskutiert, welcher mit den Spartanern geführt wird. Denn als ich heute früh auf das Forum kam, regte mich eine Stimme an, dass dieser Krieg ungerecht sei, sodass ich sofort eine Rede vor diesen Bürgern hielt. Sokrates: Bist anderer Meinung als jene, Lamachus? Sag mir: Was für einen Krieg hältst du für gerecht? Lamachus: Ich meine, dass jeder Krieg gerecht ist, welcher gegen einen bösen Feind geführt wird. Sokrates: Also sagst du, dass ein Krieg, der gegen einen guten Feind geführt wird ungerecht sei. Lamachus So ist es. Sokrates: Was meinst du? Sind die Spartaner unehrenhaft? Lamachus: Sie sind es. Sokrates: Sind deiner Meinung nach alle Spartaner unehrenhaft, oder gibt es auch ehrenhafte? Lamachus: Es gibt auch ehrenhafte. Sokrates: Wie nennst du aber einen Krieg, welcher gegen die Spartaner geführt wird, die sich als ehrenhaft erweisen? Lamachus: Du hast mich mit deiner Art des Fragens so durcheinander gebracht, dass ich dir nichts sicheres sagen kann. Lab wohl. Sokrates: Jener jedenfalls, o Chaeropho, obwohl er nichts weiß, glaubt, dass er etwas weiß, ich aber weiß, dass ich nichts weiß.
C.: Ich wünsche, Medea, dass du diese Stadt und ihren Boden verlässt.
Nehme die beiden Kinder mit dir und zögere nicht.
Ich persönlich befehle dir wegzugehen und ich wird an diesem Ort bleiben, damit ich mit meinen eigenen Augen sehe, dass du die Stadt verlässt.
M.: O ich unglückliche!
Der schrecklich Tyrann Kreon verbannt mich grausam, er zwingt mich arm zugrunde zu gehen.
Was soll ich machen, eine Ausländerin ohne Aussicht auf Glück?
Soll ich den König um Sanftmut anflehen?
Los, jenen selbst werde ich fragen. –
Weshalb verbannst du mich aus dieser Stadt, o Kreon?
Hast du mich bis jetzt etwa nicht geliebt, wie eine Tochter und mich und meine Kinder unterstützt?
C.: Ich fürchte mich, dieses frei zu sagen – ich fürchte mich heftig, dass du meine Tochter mit Urecht versiehst.
Denn du bist mit so großem Schmerz versehen worden, dass du eher zu rasen als zu denken und weise zu handeln scheinst.
Du handelst wütender, als dass ich dir trauen kann.
Hast du nicht etwa deinem Bruder auch eine Falle gestellt, Weil jener euch aus Kolchis verfolgte, als du flohst?
Hast du nicht etwa vielen anderen Schaden zugefügt, indem du dein magisches Kraut an ihnen ausprobiert hast.
Und nun, weil du glaubst dir sei Unrecht geschehen, sowohl ich als und meine Tochter, als auch ihr neuer Ehemann schleuderten ernste Drohungen nach dir, wie ich hörte.
Deshalb, du keine neuen Fallen aufbaust, habe ich beschlossen dich in Verbannung zu schicken.
Denn nun ist es besser, dir verhasst zu sein, als an dir später ganz unglücklich Schanden zu erleiden.
M.: Ah, schon oft hat es geschadet weise zu sein!
Denn meine Weisheit ist einigen verhasst, vielen zur last, die meisten sich vor ihr.
Aber du, o Kreon, fürchte mich nicht!
Denn ich bin nicht so beschaffen, als dass ich gegen den König handele.
Was hast du Schlechtes gemacht?
Du hast deine Tochter richtigerweise durch eine ehe verbunden.
Und ich, obwohl ich den Ehemann hasse, bin ich dennoch nicht gekommen in Neid zu dirund deiner Tochter.
Verbinde sie in einer Ehe und lebt glücklich.
Aber lass mich in dieser Stadt in Ruhe leben.
Obwohl ich mit schwerem Unrecht versehen worden bin, werde ich trotzdem schweigen, deinem befehl unterworfen.
C.: Obwohl du dich ruhig und bescheiden gibst, fürchte ich dennoch, dass du eine List gegen uns planst.
Also gehe möglichst schnell von hier weg! Spare deine Worte!
Das ist mein Entschluss!
Du wirst mit keiner List erreichen, dass du diese Stadt nicht verlässt.
M.: Ich werde weggehen, aber ich bitte und beschwöre dich nur um so viel, erlaube mir einen einzigen Tag zu bleiben
Ich fordere einen einzigen Tag, um ich über den Weg nachzudenken und den Kindern die Sache zu erklären.
C.: Natürlich ich bin keim Tyrann, sondern nur ein Mensch.
An diesem einen Tag wirst du kein Übel machen können.
Bleibe nicht länger!
Denn sonst wird der Tod dir und deinen Kindern sicher sein.
Tr.: Hier werde ich mich verbergen und von hier aus beobachten. Ich mache mir heute ein Spiel mit dem Herrn. Th.: Ich bin dir Neptun, sehr dankbar, weil du mich lebendig vom Meer geschickt hast. Gut ist, dass du weißt: Niemals werde ich wieder ein Fuß in ein Gewässer setzen. Aber nun, glaube mir, niemand ist glücklicher als ich. Tr.: Beim Pollux, Neptun, du machst einen Fehler: Gin so eine gute Gelegenheit nicht auf. Es zeigt sich, dass niemand unglücklicher ist als ich! Denn der Her wird sein Haus nicht finden, wie er es zurückgelassen hat. Th.: Vor drei Jahren bin ich nach Ägypten aufgebrochen und nun endlich komme ich nach Hause. Ich glaube: Niemand ist für seine Familienmitglieder günstiger nach Hause zurückgekehrt. Ich glaube, dass ich den Reichtum aller Händler übertroffen habe! Tr.: Der Herr ist nicht so erwünscht, wie er hofft. Oh ich unglücklichster aller Sklaven! Aber siehe: Nun geht er zum Haus hin. Th.: Aber ist niemand hier? Warum ist die Tür mitten am Tag geschlossen? Du jedenfalls bist mein Sklave Tranio. Tr.: Oh Theopropides, Herr, seid gegrüßt. Ich freue mich, dass du wohlbehalten angekommen bist. Th.: Wer seid ihr? Bist du verrückt? Tr.: Weshalb? Th.: Du, Sklave, gehst draußen spazieren. Wo sind die übrigen? Es scheint mir, als sei niemand im Haus; denn niemand öffnet die Tür, niemand antwortet. Beinahe musste ich durch das Klopfen die Tür zerbrechen. Tr.: Hast du dieses Haus etwa berührt? Th.: Sicherlich habe ich es berührt! Ich sagte ich stieß gegen die Tür! Tr.: Um Himmels Willen! Th.: Was ist los? Tr.: Du hast eine gottlose Tat begangen – dieser Fehler ist sehr schwerwiegender, als du denken kannst! Th.: Was? Tr.: Weiche vom Gebäude zurück! Ich ermahne dich zu fliehen und niemals zum Haus zurückzukehren. Th.: Lasst es uns so machen, denn ich habe erfahren, dass dir niemand in Treue gleich ist. Aber sag mir: Was ist geschehen? Tr.: Das grässlichste aller Verbrechen. Th.: Was ist passiert? Ich verstehe das nicht. Tr.: Vor 60 Jahren, tötete der Gastgeber den Gast – jener, wie ich vermute, der dir auch das Haus verkaufte. Meine Meinung ist, dass dieses Verbrechen so grässlich wie nichts ist. Th.: Warum vermutest du, dass das Unheil so ereignet hat? Tr.: Jener Toter ist im Schlaf zu deinem Sohn gekommen. Th.: Im Schlaf? Tr.: Selbstverständlich im Schlaf. Ich will sterben, wenn ich nicht die Wahrheit sage! Aber höre, was der Tote im Schlaf sagte: „Ich bin der Gast. Hier wohne ich, weil ich ein Grab brauche. Ich bin schamlos betrogen worden. Denn der äußerst schlechte Gastgeber hat mich getötet. Er hat mein Geld gestohlen, er hat mich unter diesem Haus verscharrt. Nun ziehe hier aus! Dieses Haus ist sehr verflucht!“ Hörst du etwa nicht das Geschrei im Haus? Th.: Was, beim Herkules, geht hier vor? Tr.: Die Monster, die schrecklicher sind als alle Monster, irren in diesem Haus herum… Th.: Ich habe keinen Tropfen Blut mehr. Die Toten holen mich lebendig zum Acheron.
P. Cornelius Scipio, der durch Kundschafter benachrichtigt worden war, dass Hannibal in Italien angekommen war, wunderte sich sehr über die Frechheit und Schnelligkeit der Punier;
denn jene sind schon in der Höhe des Pos.
Deshalb entschied Scipio sofort dem Feind entgegen zu gehen.
Er glaubte nämlich, dass die Soldaten der Punier noch nicht zum Kämpfen bereit waren, weil sie durch so große Strapazen und den Mangel an allen Sachen müde gemacht wurden.
Er befahl seine Soldaten aufzubrechen.
So wird das römische Heer Ticinus marschieren, nachdem sie den Po überquert haben.
Schon waren die Heere beinahe in Blickkontakt.
Bevor er sie in die Schlacht führte, rief Scipio eine Versammlung ein.
Er forderte sie auf, dass sie mit größter Tapferkeit für das römische Wohlergehen kämpfen.
Er ermahnte sie, zu verstehen, dass sie nicht für kleine Sachen kämpfen sondern für Italien selbst.
Er sagte auch, dass das römische Volk keinen fremden Schutz mehr von den Alpen hat.
Dieses sagte der Konsul bei den Römern.
Hannibal aber, welcher meinte, dass Wörter nicht nützlicher als Taten für die Soldaten sind, rief sein Heer zu diesem Schauspiel.
Er hat die Gefangen aus den Bergen in der Mitte aufgestellt und die Waffen vor ihre Füße gelegt.
Diesen hat er erlaubt untereinander auf Leben und Tod zu kämpfen;
Er hat versprochen, dass die Sieger die Waffen und Pferde bekommen werden.
Alle wünschten sich, dass er erlaubt zu kämpfen.
Niemand fürchtete getötet zu werden.
Dann rief Hannibal seine punischen Soldaten zu einer Versammlung zusammen und sagte zu ihnen:
„Ihr hattet ein fremdes Beispiel.
Nun fordere ich, dass auch ihr mit jenem Mut gegen die Feinde kämpft.
Denn ihr sollt nicht mit Fesseln und mit großer Notlage umgeben werden und keine Möglichkeit zu fliehen haben:
Rechts und links sind zwei Meere, ringsum den Fluss Po, im Rücken das Gebirge der Alpen sind alles Wege eingeschlossen
Deshalb wird allein die Tugend auf jede Rettung gestellt.
Ich ermahne euch, dass wir mit tapferen Geist in Italien herabsteigen.
Gebt euch große Mühe, dass die mächtigen Römer in die Flucht geschlagen werden, aber hütet euch davor, dass ihr nicht von ihnen auseinandergetrieben werdet!
Ihr müsst siegen oder untergehen.
Falls ihr diesen Geist habt, habt ihr schon gesiegt!“
Um Mitternacht entsteht ein sehr großer Aufruhr im Vestatempel.
Mit größter Schnelligkeit verbreitet sich diese neue Sache durch die ganze Stadt:
Das ewige Feuer der Vesta ist erloschen!
Der Oberpriester erkennt, dass dies der Untergang der ganzen Stadt sei wird, er steht sofort von seinem Bett auf und eilt zum Tempel der Vesta.
Eine große Menschenmenge, welche vom lauten Geschrei aufgeweckt wurde folgt jenem:
Sie wollen die Sache sehen, denn auch sie weinen, da sie glauben, dass der Priester dieses Vergehen sofort mit dem Tod bestrafen würde.
Der oberste Priester stellt sich vor der Tür des Tempels auf --- denn es ist für Männer nicht erlaubt, in der Nacht in den Tempel hineinzugehen --- und er erwartet die jungfräuliche Oberpriesterin, diese kam sofort und wechselte einige Wörter mit dem Oberpriester.
Sie rief die Jungfrau Aemilia, der sie die Aufsicht des ewigen Feuers in dieser Nacht erteilt hatte.
Aemilia kam und hielt in Rechten Schöpfgefäße fest, obwohl sie vor Tränen beinahe nicht sprechen konnte, erzählte sie dem obersten Priester die ganze Sache:
Mein Name ist Aemilia.
Ich übe schon beinahe 30 Jahre das Amt der jungen Mädchen der Vestalin für das Wohlergehen der Bürgerschaft aus.
Immer habe ich die Vorschriften beachtet, welche den jungen Frauen der Vesta gegeben worden war:
Ich habe nie einen Mann berührt, immer lag mir das Wohlergehen des Staates am Herzen.
In der Letzten Nacht wurde mir die Aufsicht des Feuers übergeben.
„Ich habe befohlen, dass Aurelia, welche ich in der Lehre der jungfräulichen Vestalin ausbilde, das Feuer mit Sorgfalt zu beobachten.
Nun verstehe ich, das dies ein Fehler war; als ich zum Herd zurückkehrte, sah ich, dass Aemilia schlief und das Feuer erloschen war.“
Obwohl diese Worte den obersten Priester sehr bewegten, urteilt er trotzdem:
„Du hast schwere Schuld. Du wirst deine Fehler büßen, folge mir!“
Aemilia, welche an Rettung zweifelt, geht zum Heiligtum heran und betet: „Vesta, Wächterin der Stadt Rom, falls ich mein amt immer ausgeübt habe, hilf mir!
Lasse nicht zu, dass ich mit dem Tod bestraft werde!
Wenn ich aber nicht die Pflichten der Vesta getan habe, bin ich zum Tod bereit!“
An diesem Ort, riss sie sich ein Teil ihres Kleides ab und warf es in den Herd.
Sobald die Menschen dieses sahen, bewegten sich alle Augen zum Herd:
Dort leuchteten die Flammen wieder auf.
Dieses glückliche Vorzeichen, erfreute jeden, der dort war, denn die Göttin zeigte, das Aemilia von aller Schuld frei war.
Viele Jahre später kamen Romulus und Remus zur Stadt Alba Longa und haben ihren Großvater Numitor wieder in die Königsherrschaft eingesetzt.
Dort kehrten sie in die Gegend, wo sie ausgesetzt und ernährt worden, zurück.
Dort erfasste sie die Begierde, eine neue Stadt zu gründen und eine neue Herrschaft einzurichten.
Nach dem Nachdenken über diese Sache, schien es ihnen nicht gut, dass zwei Könige in einer Stadt herrschen.
Deshalb beschlossen die Brüder, dass sie die Antwort der Götter suchen würden.
Am nächsten Tag beobachtete der eine vom Palatin und der Andere vom Aventino aus den Himmel.
Als Remus sah, dass sechs Geier sich näherten, hob er die Hand zum Himmel.
Dieses Vogelzeichen ließ Remus glauben, dass Jupiter ihm die Königsherrschaft anvertraut hatte und schickte sofort einen Boten zu seinem Bruder.
Romulus hörte vom Boten, welcher zum Berg Palatin herankam, dass dem Bruder sechs Geier erschienen waren.
Trotzdem sagt Romulus, der über diese Angelegenheit sehr traurig war, den Begleitern:
„Verliert nicht den Mut!
Denn ich glaube nicht, dass die Götter uns verlassen.
Es ist für uns nötig, dass die Götter angefleht werden!“
Kaum hatte Romulus diese Wörter gesagt, als plötzlich zwölf Geier heran flogen.
Romulus überkam große Freude und sagte:
„Melde meinem Bruder, dass mir, der die Götter angefleht hat, zwölf Geier erschienen, es steht fest, dass dieses Vorzeichen mir die Herrschaft übergeben hat.
Die neue Stadt wird auf dem Palatin gegründet.
Der Bote kehrte zum Aventin zurück.
Remus, der von bewegte, schrie:
„Sicherlich enteuschen die Götter mich nicht, welche mir zuerst die Vögel gezeigt haben. Also schulden sie mir die Königsherrschaft!“
Er, welcher dies sagte stürzte los und eilte zu Remulus, er fand ihn und die Gefährten, die schon die mauern der neuen Stadt bauten.
Der Bruder, welchen diese neue Handlung Verwirrung brachte, tadelte:
„He du, Schurke, was machst du?“---
„Wir bauen die Mauern der neuen Stadt, wie du siehst.“---
„Dies nennst du Mauer, über was ich mit Leichtigkeit rüber springen kann?“---
„Aus Kleinen, wachsen oft große Dinge.
Du aber, wenn du Frieden willst, hilf mir.
So wirst du Bruder und Begleiter.
Aber wenn du über die Mauern springst wirst du dich als Feind zeigen.“
Bei diesen Worten verspottete Remulus seinen Bruder und sprang lachend über die Mauern.
Sofort wurde er von seinem Bruder erschlagen. So wurde das Imperium Romulus gegeben;
die gegründete Stadt Rom wurde nach dem Namen des Gründers benannt.
Aeneas und seine Begleiter, welche von den Gefahren des Meeres befreit waren, stiegen von dem Schiffen ab.
Die Gefährten betrachteten fröhlich das schöne Land, die dichten Wälder und die beliebten Flüsse, der fromme Aeneas aber suchte unverzüglich den Tempel des Apollo auf.
Dort opferte er dem Gott für seine Rettung und die seiner Leute.
Vor dem Tempel ist eine gewaltige Höhle von Sybille aus Cumae in den Felsen geschnitten.
Dorthin ging Aeneas nach dem opfern, denn er wollte Sybille persönlich um Antworten über die Zukunft bitten.
Hundert Eingänge führen in die Höhle, von wo hundert Stimmen vorstürzen, die Antworten der Sybille
Aeneas war kaum an die Schwelle der Höhle herangekommen, als er die große, grässliche Stimme der Sybille hörte.
Erschrocken blieb er stehen und sagte:
„Du heilige Wahrsagerin, die alles zukünftige weißt, sag mir:
Wann wird den Trojanern Ruhe vor den Mühen gegeben?
Wo werden die Trojaner neue Wohnsitze haben?
Wo werden sie ihre Häuser, Tempel und Großstädte bauen?
Wessen Hilfe werden wir im unbekannten land erflehen?
Von wem werden wir aufgenommen werden?
Wem wird es gefallen uns zu helfen?
Einst werde ich Apollo aus massiven Marmor einen Tempel erbauen und dir persönlich einen heiligen Ort in unserem neuen Wohnsitz errichten.
An diesem Ort werde ich selbst alle von dir gesammelten Orakel niederlegen“
Schon standen hundert riesige Tore offen, die Antworten der Hellseherin persönlich wurden gehört:
„Der der so große Gefahren überwunden hast, sei gegrüßt, Sohn der Venus!
Hör, denn ich werde dir von der Zukunft singen:
Die Trojaner werden bald nach Latinum kommen, jenes Land wird sie aufnehmen.
Aber sie werden nicht willkommen sein.
Ich sehe Kriege, schreckliche Kriege, die sie mit den Völkern Haliens führen werden.
Ein neuer Achilles ist schon in Latinum geboren worden, welcher selbst der Sohn einer Göttin ist.
Dieser wird euch lange von Latinum fernhalten und ihm wird Iuna, die feindliche Göttin der Trojaner, fehlen.
Ich sehe voraus, dass ihr die Hilfe der Völker und Städte der Italiener vergeblich erflehen werdet.
Vergeblich werdet ihr mit den Feinden selbst über den Feind verhandeln.
Dies alles wird dich nicht hindern das was dir auch das Schicksal vorher gesagt wurde:
Du wirst in allem Unglück nicht ausweichen, aber den Feinden entgegen gehen.
Du wirst ein Beispiel sein von Tapferkeit.
Ich weiß, dass ihr Trojaner schließlich die Feinde überwinden werdet und neue Wohnsitze in Latinum machen werdet.“
Mit diesen Worten öffnete den Trojanern ihre Zukunft.
Aeneas antwortet in neuer Hoffnung geführt:
„Alles, was du über zukünftige Strapazen gesungen hast, ist für mich nicht unerwartet.
Alles habe ich schon gedacht.
Trotzdem hoffe ich, dass die Götter uns von den Gefahren befreien werden.
Ich weiß, dass die Götter uns von den Gefahren befreien werden.
Ich weiß, dass die Trojaner später nicht nur Herren von Italien, sondern sogar von der ganzen Welt sein werden.
Die Griechen hatten den größten Teil von der Stadt Troja zerstört.
Viele Trojaner sind getötet worden, viele Gebäude waren schon zerstört worden, überall sah man Flammen und Ruinen.
Nur die Burg des Priamus, welche mit festen Mauern gegen Angriffe der Feinde befestigt war, war noch nicht erobert worden.
Aeneas leistete bis jetzt beim Tempel der Minerva den Feinden Wiederstand.
Dann lief er, vom König zur Hilfe gerufen, sofort zur Burg, welche er durch eine Geheimtür betrat.
Mit wenigen tapferen Begleitern stellte sich Aeneas oben auf den Dächern auf und wehrte die Feinde von der Burg ab.
Aber diese machten mit dem bestürmen kein Ende, obwohl sie mit Geschossen überschüttet wurden.
Schließlich wurde der Zugang zur Burg geöffnet, die Griechen drangen in die Burg ein, die ersten Trojaner wurden schon getötet.
Die übrigen flohen aus Furcht vor den Feinden.
Die Mutter Venus erschien plötzlich dem Aeneas, der auf den Dächern der Burg zurückgelassen war.
Sie nahm die rechte Hand ihres Sohnes und sagte:
„Mein Sohn, bis jetzt lebt dein Vater Anchises, deine Ehefrau und dein Junge Ascanius leben auch noch.
Weder die Deinen noch Dir ist das Schicksal zu sterben.
Mache schließlich mit der Mühe ein Ende und suche dein Heil in der Flucht!“
Durch diese Worte seiner Mutter verlies der fromme Aeneas die Burg und eilte unter Feinden und Flammen zurück zu seinem Haus.
Die Geschosse gaben Platz und die Flammen wichen zurück, denn die Göttin führte ihren Sohn.
Aber der Vater Anchises kämpft gegen die Feinde und weigert sich Troja zu verlassen.
Durch diese neue Angst verlässt Aeneas mit seinen Leuten den Weg.
Durch die äußersten Gebiete der Stadt irrten sie herum.
Während sie durch Ruinen und Flammen das Meer aufsuchten, ging die Ehefrau Creusa verloren, welche entweder vom Weg abgekommen war oder vom langen Weg ermüdet sich hingesetzt hatte.
Endlich kam Aeneas mit seinem Vater und seinem Sohn zum Wohnsitz der Cereris, alle dankten den Göttern.
Während sie an diesem Ort blieben, kam eine sehr große Anzahl an Gefährten: Männer, Kinder und Mütter, die aus Troja geflohen waren.
Aeneas und seine Begleiter erwarteten den neuen Tag;
In Griechenland am Fuße des Berges Parnasso, ist ein sehr berühmter Platz, der Delphi genannt wird.
Dort lebte einst der wilde Drache Python in einer großen Höhle.
Er verwüstete die Felder der Bauern, die in der Nähe wohnten, viele Einwohner jenes Landes tötete er.
Aber er gab den Menschen, die von ihm einen Rat forderten, auch eine Antwort über die Zukunft.
Er wusste jedoch aus dem Orakel, dass ihm der Tod von dem Sohn der Göttin Latona bevorstand.
Er suchte jene, sobald er gehört hatte, dass sie schwanger war, fand sie aber nicht.
Dann zog er sich in seine Höhle zurück.
Er hatte nicht bemerkt, dass sich der Sohn von Latona schon näherte.
Denn Latona war zur Insel Delus geflohen, auf der sie die Zwillinge Diana und Apollo, die Kinder Juppiters, geboren hatte.
Nach vier Tagen hatte Latona ihren Sohn geöffnet, der nicht mehr ein kleiner Junge war, aber den Mann hatte große Kräfte, es, weil der Gott beschlossen hatte:
Es war Apollos Aufgabe Phyton zu töten.
Unverzüglich hatte der Gott Bogen und Pfeile, die Vulkanus durch seine Geschicklichkeit gemacht und ihm gegeben hatte, genommen und war zum Berg Parnasso geeilt.
Dort hatten Spuren, die er überall erblickt hatte, ihn zur Höhle geführt in der sich das schreckliche Monster verbarg.
Der Gott lockte mit schmeichelnden Worten Phyton heraus.
Und das Monster kam.
Zuerst steckte er den Kopf aus der Höhle und spie aus seiner Nase eine Flamme.
Dann griff das monster nicht nur mit Krallen, sondern auch mit Flügeln den Sohn des Jupiters an.
Aber sobald das Monster die Höhle verlassen hatte, hat der Gott Apollo seine Pfeile, die er in einem Köcher mit sich trug, in jenes geschossen.
Voller Zorn ist Phyton auf Apollo los gestürzt.
Aber der Gott, der großen Mut hatte, hinderte den Drachen am Angriff.
Schon hatte er tausend Pfeile ins Monster geschossen; endlich ist der schreckliche Drachen, der auf der Erde lag, aufgestanden und hat wild gebrüllt.
Dann ist er schließlich gefallen und gestorben.
Der Sohn des Jupiters lies den Drachen, dessen Körper voller Gift war, lange under der Sonne liegen.
Aber die Einwohner, denen der üble Geruch nicht gefiel, baten den Gott Apollo mit diesen Worten an:
„Du hast uns endlich befreit von diesem Monster, das wir lange ertragen mussten.
Vergrabe nun seinen Körper unter der Erde!“
Apollo tat das, worum ihn die Einwohner gebeten hatten.
An diesem Ort, wo er den Körper des Drachens vergraben hatte, baute er einen Tempel, und richtete sein Orakel ein.
Auf dem Marktplatz der Stadt Argos hat eine große Menschenmenge den Boten Chrysostumus erwartet, denn sie wussten, dass Herkules bald in ihrer Gegend ist.
Endlich erschien Chrysostumus auf dem Marktplatz.
Einer der Bürger hat gefragt:
„Wir haben gehört, dass Herkules in der Nähe ist.
Weshalb kam er in diese Gegend?“
Chrysotumus sagt:
„Der König Eurystheus hat ihm befohlen die Hydra zu töten.
Dieses hat Herkules getan.“
Ein anderer Bürger hat geschrien:
„Niemand kann die Hydra töten, weil einer von ihren Köpfen unsterblich ist.
Auch kann jene Menschen und wilde Tiere mit ihrem Gifthauch töten.
Daher glauben wir nicht, dass Herkules dieses Werk vollendete.“
Chrystomus: „Hört!
Herkules eilte, nachdem er mit seinem Freund Jolaus angekommen war, sofort zu den Sumpfen.
Denn er wusste, dass dort die Hydra in der großen Höhle lebt. Er ergriff eine Keule, ein Schwert und das Fell des Löwens, er ließ Jolaus bei den Pferden zurück, und lief zur Höhle.
Die Hydra, sobald sie bemerkt hatte, dass ein Mensch da war, verließ die Höhle und schickte Herkules den tödlichen Hauch entgegen.
Aber er war durch das Fell des Löwens vor dem Gift geschützt.
Sofort hat die Keule den ersten Kopf zerbrochen.
Schon griff er den zweiten Kopf an, als er plötzlich bemerkte, dass zwei neue Köpfe aus der Wund wuchsen.“
Jener Bürger sagte:
„Sobald Herkules sie gesehen hatte ist er sicherlich vor Furcht geflüchtet.“
Aber Chrystomus sagt:
„Keineswegs hat sich Herkules vor dem Monster gefürchtet.
Er ist nicht geflüchtet, sondern er nahm einen neuen Plan..
Er hat Jolaus hat gerufen, er ist sofort herbeigelaufen, Herkules sagte:
'Betrachte das Ungeheuer!
Nachdem der erste Kopf von der Keule zerbrochen wurde, wuchsen sofort zwei neue Köpfe.
Deshalb zünde eine Fackel an und führe sie an die Wunden heran!'
Dann zerbrach Herkules einzeln die Köpfe und Jolaus brannte die Wunden aus.
Auf diese Art und Weise töteten Herkules und Jolaus die Hydra.“
Ein anderer Einwohner:
„Aber was ist mit dem unsterblichen Kopf?
Wie wissen wir, dass du uns keine Geschichten erzählt hast?“
Chrystomus sagte:
„Gut, dass du mich erinnert hast.
Glaubt mir, ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, dass Herkules jenen Kopf am weg begraben hat und einen großen Stein darauf legte.
Er wusste, dass das Blut des Monsters tödlich ist;
also hat er den Körper mit seinem Schwert in zwei Teile geteilt und seine Pfeile ins Blut eingetaucht.
Nun sind die Pfeile des Herkules tödlich!“
„Sag uns Chrystomus:
Wo können wir Herkules finden?
Wir wollen ihn dafür danken, weil er uns von jenem wilden Tier befreit hat.
Wie bin ich froh, weil ich sehe, dass du gesund bist!
Wie geht es dir?
Und was trägst du in jener Tasche mit dir?“
„Sei gegrüßt, Mutter.
Auch ich freue mich, dass ich gesund bin.
Jenes Monster lebt nicht mehr, ich trage dessen Kopf in dieser Tasche mit mir.
Wünscht du etwa den Kopf zu sehen?
„Keinesfalls!
Aber ich bin sehr begierig alles zu hören.
Erzähl mir!“
„Erinnerst du dich an jenes Gespräch mit dem König?
Ich dachte jene Nacht viel nach, lange konnte ich nicht schlafen, als plötzlich Minerva erschien, sich dem Bett näherte und sagte
'Perseus, fürchte dich nicht.
Du brachtest immer Opfer für uns, du hast niemals uns Götter gefehlt, Pläne wurden niemals von dir vernachlässigt.
Deshalb haben wir dir schon geholfen und nun wünschen wir auch zu helfen:
Besteige ein Schiff, suche Afrika auf'
Ich habe dem Rat gehorcht.
Früh morgens habe ich das Schwert und das Schild gepackt, ich habe das Schiff vorbereitet.
Ich segelte einige Tage zur Küste Afrikas.
Von dort irrte ich durch die Einöde umher, immer wieder rief ich die Namen von Medusa und den Gorgonen, aber ich konnte diese nicht finden.
Bei der Suche nach den Gorgonen habe ich mich den Graien Schwestern genähert:
Diese, obwohl sie drei sind, haben nur ein Auge und einen Zahn.
Ich habe diese nach dem Weg gefragt, aber sie haben die Antwort verweigert.
Deshalb raubte ich ihnen Auge und Zahn mit einer List;
dann zeigten mir die Graien schließlich den Weg:
'Zuerst musst du zu den Naiaden gehen.
Jene haben eine Tasche, Flügelschuhe und eine Tarnkappe.
In der Tasche kannst du den Kopf von Medusa verbergen, es wird die die Möglichkeit des Fliegens durch die Flügelschuhe, die Tarnkappe macht Menschen unsichtbar, aber du musst sie zurückgeben.
Schau nicht die Medusa an, sondern betrachte dieses Bild in deinem Schild!'
Dann aber sagte ich glücklich:
'Weil ihr mir den Weg gezeigt habt, gebe ich euch euer Auge und euren Zahn wieder.'
Und in der Tat gaben mir die Naiaden alles.
Später suchte ich den Wohnort der Gorgonen auf, als plötzlich viele und wunderbare Steine meine Seele beunruhigt haben:
Sie zeigten Gestalten von Menschen, von Vögeln und von anderen wilden Tieren.
Da wusste ich, dass dort die Gorgonen wohnen.
Weil ich begierig war diese Monster zu finden, näherte ich mich den Steinen.
Ich beobachtete das Schild mit großer Sorgfalt, als plötzlich die Bilder jener Schwestern mich heftig erschreckten.
Ihre Köpfe waren sehr groß, an den Köpfen waren keine Haare sondern Schlangen, Zungen hingen aus ihren Mündern.
Plötzlich glaubte ich, dass eine Sichel in meiner Hand war.
Ich bewegte meine Hand, die Hand mit der Sichel wurde zum Haupt der Medusa geführt, plötzlich hielt ich den Kopf der Medusa in den Händen, sofort war der Kopf in der Tasche.“
Quintus Caecilius Metellus Macedonicus, Lucius Caecilius Metellus Delematicus, Quintus Caecilius Metellus Creticus, …
Warum werden in der Inschrift dieses Bogens so oft Caecilius Metellus genannt?
Sind das eure Vorfahren?“
Caecilia sagt:
„Ja. Diese Inschrift nennt bedeutende Imperatoren; deshalb werden viele Namen der Caecilia Meteller genannt.“
„gehört der Bogen etwa euren Vorfahren?“, fragt Lucius.
Quintus lacht und antwortet:
„Keineswegs! Der Bogen gehört nicht den Caeciliern.
Schau dir die Statue an, welche am höchsten auf dem Bogen aufgestellt ist!
Das ist der Bogen von dem sehr berühmten Augustus.“ –
„Ich sehe nichts außer vier Pferden.“ –
„Komm zu mir!
Von hier siehst du auch die Quadriga und in dieser steht der Kaiser Augustus.“ –
„Nun sehe ich diesen; Aber wieso sind so viele Namen anderer Männer hier in der Inschrift?“ –
„Dieses ist eine Art und Weise, sodass der Triumphzug nicht vergessen wird.“ –
„Triumphzug, was ist ein Triumphzug?“
Quintus erklärt ihm die Sache indem er sagt:
„Einem bedeutenden Anführer ist es nach einem wichtigen Sieg erlaubt, einen Triumphzug zu veranstalten.
Zum Triumphzug kommen viele fröhliche Menschen:
Alle wünschen, den siegreichen Triumphator und dass siegreiche Heer zu sehen.
Der Heereszug bewegt sich vom Marsfeld:
Zuerst hört man das Getöse der trompeten und des Horns.
Darauf sieht man eine Schreibtafel mit dem Namen der anderen Stadt.
Die fröhlichen römischen Soldaten tragen die Beute in den Händen:
Goldene Gefäße, große Statuen, die Waffen der fremden Soldaten.
Diese Angelegenheit zeigen sie den Zuschauern als herrlichen Anblick.“
„Aber wo sind die fremden Soldaten?“
„Die Gefangenen hinter der Quadriga durch den Triumphzug geschleppt.
Wenn du den Gesichtsausdruck der Gefangenen betrachtest, weißt du gut das Schicksal dieser.
Vor der Quadriga ist der höchste Beamte als Begleiter zu sehen.
In der Mitte des Triumphzuges steht der Triumphator hochmütig in der Quadriga und wird vom Volk gefeiert.
Ein Sklave hält einen Kranz und sagt:
„Schau hinter dich! Denk daran, du bist ein Mensch“
Das Heer schreit Soldatensprüche und es ist erlaubt den Anführer zu verspotten.
Auch die Soldaten werden gelobt, denn ohne Heer kann es keinen Triumphzug geben.
Betrachte den Lärm der Menschen während des Triumphzuges, schon schreien sie „ein hoch auf deine Tapferkeit, Feldherr!“ schon schreien sie: „Hurra Triumph!“
Der Triumphzug mit den Beamten, Soldaten und dem Volk ist eine bedeutende Angelegenheit.“
„Bleibt der Heereszug hier im Forum Romanum stehen?“
„Keineswegs, sondern er wird mitten durch den Marktplatz geführt.
Während der Heereszug die höchste Via Sacra am Kapitol hinaufsteigt, tötet der Anführer die Feinde im Staatsgefängnis.
Dann geben die Hörner ein Zeichen und zu diesem Zeichen, opfert der Triumphator einen Stier vor dem Tempel des Jupiters.
Das Volk aber feiert den ganzen Tag und die ganze Nacht in der Stadt.“
Schließlich sagt Lucius:
„Ich glaube, dass der römische Triumphzug ein bedeutende Angelegenheit ist.“
Aber Quintus meint:
„Bedeutende Sachen geschehen in Etrurien, der Triumphzug ist die bedeutendste Sache, mein Lucius!“