Ich frage euch, Senatoren, warum wir so spät zusammengerufen worden sind?
Sehen wir etwa alle nicht, dass der hässlichste Krieg gegen unseren Tempel und unsere Häuser, gegen unser Leben und gegen unser Glück nicht vorbereitet, sondern schon geführt wird?
Entgeht euch etwa, was für ein Feind unserem Staate droht?
Was steckt in Antonius, außer Gier, Grausamkeit und Frechheit?
Er besteht ganz aus diesen Fehlern.
Glaubt ihr etwa, dass jener Mann gut ist, obwohl er Feind aller Guten ist?
Meint ihr etwa, dass jener den freien Staat unterstützt, obwohl er nur betrachtet, was für ihn nützlich ist?
Wer aber kann dieses wilde Tier ertragen, oder auf welcher Weise?
Die Sache also ist soweit geführt worden, dass entschieden werden muss, ob Antonius von uns bestraft wird oder ob wir ihm dienen.
Daher last uns Senatoren der Tapferkeit unserer Vorfahren folgen: Entweder last uns die Freiheit des römischen Volkes retten, oder last uns den Tod der Sklaverei vorziehen.
Unter Caesars Herrschaft, haben wir schon viele Ungerechtigkeiten ertragen, die einen mit der Hoffnung auf die Wiederherstellung der Freiheit, die anderen mit zu großer Begierde nach dem Leben.
Ich weiß nicht, welche sehr große Notlage uns nun dazu zwingt, dass auch die sehr grausame Tyrannei des Antonius zu ertragen.
Denn wer bis jetzt geleugnet hat, dass jener frevelhaft ist, hat jetzt seinen waren Charakter durchschaut.
Während wir zuschauen, greift Antonius das Vaterland an.
Wer aber danach strebt, den Staat zu zerstören, der muss zu den bittersten Feinden gezählt werden, auch wenn er ein römischer Bürger ist.
Ihr fragt, wie wir einen so großen Feind vom Staat abwenden können.
Es muss möglichst schnell gehandelt werden!
Habt ihr etwa nicht bemerkt, mit welchem göttlicher Einsicht der junge Gaius Caesar Octavian den Entschluss gefasst hatte, den Staat zu retten?
Habt ihr etwa nicht gesehen, mit welch unglaublicher Tapferkeit er uns unterstützte, als das Antonius besonders wütete?
Aus eigenem Antrieb – Keiner von uns hat ihn geholt! – stellte Octavian ein äußerst schlagfertiges Herr aus den alt gedienten Soldaten seines Vaters auf, um das römische Volk gegen die schlimmste Gefahr zu verteidigen.
Wie lange noch soll er diese Gefahr aus eigenem Entschluss abwenden?
Heute, meine Herrn Senatoren, machen wir zum ersten mal, nach einem langem Zeitraum, einen Schritt, in die Richtung, des Besitzes unserer Freiheit.
Deshalb nutzt diese Gelegenheit, die euch angeboten ist, bei den unsterblichen Göttern und schiebt die Abstimmung nicht auf!
Erweist dem Gaius Caesar Octavian Ehren und dankt ihm!
Gebt Octavian die Kommandogewalt, damit er das Vaterland gegen den Feind Antonius verteidigt.