Vor der ersten Stunde führt Lucius Rasinius Pisanus einige Sklaven in die Via Biberatica.
Denn es ist die Aufgabe der Sklaven, sowohl einen neuen Stand vorzubereiten, als auch in kurzer Zeit die Waren herbei zu tragen.
Der Herr erwartet heute Statuen und Vasen.
Diese werden aus Etrurien, jene aus Sizilien importiert; deshalb hat Rasinius vier Sklaven zum Tor Flaminia, fünf zum Hafen geschickt.
Der Herr bleibt im Laden und bewacht die Arbeit der übrigen Sklaven:
Der laden wird geputzt, die Tür geschmückt, der Schmutz von der Straße entfernt.
Während der ersten Stunde wird ein Karren auf der Straße gesehen; er wird von einem Maultier zum Laden gezogen.
Ohne Verzögerung werden die Vasen von Rasinius mit großer Sorgfalt geprüft.
Sowohl der Herr, als auch die Sklaven freuen sich, dass alle unbeschädigt sind; denn oft werden Vasen auf der Straße zerbrochen, dann wird der Gewinn von Rasinius verringert und die Sklaven werden von ihrem Herrn bestraft.
In der zweiten Stunde erscheint Priscus ein Sklave im Laden und schreit:
„Herr, Herr!
Wir können die Statuen nicht finden!
Komm mit mir zum Tiber!
Du wirst dort von Seemännern erwartet!
Denn jene sagen im Schiff seien Amphoren, keine Statuen!“
„Du sagst, dass keine Statuen im Schiff sind?
Betrügst du mich etwa?“
„Beim Herkules!
Glaub mir: Die Statuen sind nicht im Schiff.
Von mir wirst du niemals betrogen!“ – „Also betrügen mich die Seemänner!“ -
„Komm, Herr! Wir werden schon lange erwartet!
Denn es ist die Aufgabe des Herrn mit den Seemännern über die Angelegenheit zu verhandeln.“
Sofort befiehlt Rasinius den Laden zu bewachen und die Vasen nicht zu berühren; dann verläst er die übrigen Sklaven und beeilt sich mit Priscus dem Sklaven zum Hafen zu kommen.
Priscus führt den Herrn zu einem großen Schiff; Dort diskutieren die übrigen Sklaven mit den Seemännern.
An diesem Ort bleibt Rasinius stehen und schreit:
„Werde ich etwa von euch betrogen?
Warum steht ihr hier?
Werde ich etwa hier erwartet?
Wisst ihr etwa nicht, dass meine Statuen in jenem kleinen Schiff transportiert werden?
Warum werden meine Worte niemals gehört?
Priscus, du bist ein schlechter Sklave!
Es ist die Aufgabe eines guten Sklaven, zu zuhören, zu versehen und zu gehorchen!“
Priscus aber verteidigt sich:
„Oft werde ich zu Recht von dir ermahnt; aber hier sind viele Schiffe.
Du hast befohlen das Schiff AEMILIA zu suchen.
Sieh dir den Namen an! Hier sind viele Schiffe die AEMILIA genannt werden!“
Dann lacht der Herr und sagt:
Seht, jenes Schiff wird auch Aemilia genannt.
Viele Schiffe hier tragen diesen Namen.
Seht ihr etwa nicht die Statuen in jenem Schiff?
Sogar von hier kann man sie sehen.
Von dem Seemann jenes Schiffes werden wir schon gerufen! Zögert nicht!
Es ist euer aller Aufgabe, die Statuen mit großer Schnelligkeit in den Laden zu transportieren!“